DAS
JUGENDHAUS
JENFELD
Mit der Gründung eines eigenen Jugendhauses im Jahr 2009 machte die Hamburger ARCHE einen großen Schritt in Richtung langfristiger Beziehungsarbeit. Denn nun gab es eine Anlaufstelle für die Mädchen und Jungen, die aus der Kinder-ARCHE herausgewachsen waren. Bis zum Schulabschluss, in die Ausbildung oder in ein Studium (und sogar darüber hinaus) werden die 13- bis etwa 21-jährigen Jugendlichen begleitet. Täglich nehmen etwa 50-70 Jugendliche die Angebote wahr. Viele von ihnen haben zuvor schon die Kinder-ARCHE besucht, die gleich nebenan liegt.
Die Jugendlichen sollen, so formuliert es das Team, dort „abgeholt werden, wo sie gerade stehen“. Gerade in der Zeit des Erwachsenwerdens brauchen sie verlässliche Ansprechpartner, die sie kennen lernen möchten, so wie sie sind, ohne dass sie eine Rolle spielen müssen. Menschen, die zuhören, motivieren und bei der Suche nach Ausbildungs- und Berufsperspektiven unterstützen. Denn das fehlt in vielen Fällen, da die Jugendlichen oft aus schwierigen Verhältnissen kommen. Im Jugendhaus finden sie nachhaltige Hilfe bei persönlichen Notsituationen. Gerade hier erweist sich der langfristige Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung besonders stark als Mehrwert.
Offene Arbeit und Begleitung bis in den Beruf
In der „offenen Arbeit“ geht es darum, einen einladenden Ort zu bieten zum Austausch und Lernen, für sportliche Betätigung und Freizeitspiele, aber auch einfach zum „Chillen“ und Gemeinschaft üben. Und auch darum, gute stabile Beziehungen aufzubauen, die in Krisen tragen. Workshops – etwa zu Ernährung und Bewegung, zu Upcycling oder zum Poetry-Slammen – flankieren das Ganze. Hinzu kommen Ausflüge, Berufsberatungstage und Feriencamps. Ein neues Format ist der wöchentliche „Ü16“-Abend. Hier können junge Erwachsene das Jugendhaus wie ihre eigene Wohnung nutzen, einkaufen, kochen und selbstverantwortlich einen Abend gestalten. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der musikalischen Förderung mit Klavier- und Gesangsunterricht.
Die offene Arbeit ist die Grundlage für die individuelle Förderung. Im Bereich „Schule und Beruf“ erhalten die Jugendlichen Coachings und werden darin unterstützt, eigene Stärken zu erkennen. 2014 wurde das „Mutmacher-Projekt“ eingeführt – ein umfassendes Programm, das Einzelne gezielt fördert. Ein in jedem Frühjahr stattfindendes Lerncamp bereitet die Jugendlichen zudem auf ihren Abschluss vor. Und dieses mit guten Resultaten: Immer mehr Jugendliche haben den Mut, einen höheren Schulabschluss anzustreben und schaffen ihn auch. Einige kommen als Ehrenamtliche oder als Praktikant*innen zurück, wollen sich engagieren und etwas zurückgeben.
Die Erfolge der Jugendarbeit hat eine pro bono erstellte Studie der Boston Consulting Group detailliert erfasst und dokumentiert.
Wirkungsmessung des Projektes Mutmacher der ARCHE in Hamburg-Jenfeld